Stammtisch: ein RefLab-Podcast

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Tabea Steiner: Fremdsein in der Freikirche

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Mit «Balg» war Tabea Steiner 2019 für den Schweizer Buchpreis nominiert, nun ist ihr zweiter Roman «Immer zwei und zwei» erschienen. Es spielt im Umfeld einer konservativen Freikirche, von dem sich die Protagonistin nach und nach distanziert.

Das Buch trägt autobiografische Züge – Tabea Steiner ist selber in einer freikirchlichen Gemeinschaft aufgewachsen. Im «Stammtisch» erzählt die Autorin, warum sie dieses Umfeld zu hinterfragen begann und als junge Erwachsene verliess. Wir sprechen auch über den Anspruch eines solchen Romans – ob es vor allem eine fiktionale Geschichte darstellt oder auch einen Aufklärungsanspruch hat.

Tabea Steiners Buch «Immer zwei und zwei» ist im Februar 2022 bei der edition Bücherlese erschienen.

Das Berner Lesefest «Aprillen», das Tabea Steiner mitorganisiert, findet vom 12.–15. April statt.

Rita Famos: Unterwegs in reformierter Mission

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Rita Famos ist Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Im Stammtischgespräch mit Felix Reich und Evelyne Baumberger erzählt sie, was sie unter einer «Volkskirche» in einer pluralistischen Gesellschaft versteht, aber auch, was für sie ganz persönlich Kirche bedeutet.

Wir fragen die Pfarrerin, wie sie mit dem Spagat umgeht, sich einerseits ökumenisch mit anderen Weltkirchen verbinden zu wollen, aber als Vertreterin einer theologisch liberaleren Kirche auch mit Differenzen konfrontiert zu sein. Und wir kommen im Gespräch der grossen, übergeordneten Story auf die Spur, von der die EKS – und jede:r individuelle Christ:in – ein Teil ist.

Christoph Weber-Berg: «Anders wird es sowieso»

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Der Kirchenrat der Reformierten Kirche Aargau hat einen breit abgestützten Reformprozess angestossen. 2030 werde die Kirche eine andere sein, sagt Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg. Im Gespräch mit Anouk Holthuizen und Felix Reich erklärt er, weshalb diese Feststellung ein Versprechen und zugleich eine Warnung ist. Und er sagt, warum die reformierte Kirche Vielfalt aushalten und dennoch rote Linien kennen muss.

Christine Schliesser: «Jetzt ist Versöhnungsarbeit nötig»

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Nach der Pandemie sollten Gesellschaft und Politik nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagt Christine Schliesser. Denn die emotionale Debatte um Zertifikate, Impfung und Maskenpflicht hätten Gräben aufgerissen, die Versöhnungsarbeit nötig machten. Nicht zu vergleichen ist die Lage freilich mit der Situation in jenen Ländern, in denen die Studienleiterin am ökumenischen Zentrum für Glaube und Gesellschaft an der Universität Freiburg zu Versöhnungsprozessen geforscht hat: in Südafrika und Ruanda. Im Podcast erzählt sie Anouk Holthuizen und Felix Reich von ihrer Forschungsarbeit in Ruanda und auch davon, wie die Kirchen während des Genozids Schuld auf sich geladen und später ein Schuldbekenntnis abgelegt haben und wie sie im Bestreben um Wahrheit und Versöhnung ihre theologische Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen suchen.

Wenn die Seele leidet

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Es ist eine intime Stammtisch-Folge geworden. Janna, Felix und Luca reden über psychische Probleme und ihre Früherkennung.

Triggerwarnung: Die Inhalte können unangenehme Gefühle und Erinnerungen hervorrufen, negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall sein könnte. Telefonische Unterstützung und Hilfe gibt es unter 143 Die Dargebotene Hand, dem Schweizer Sorgentelefon und für Kinder und Jugendliche unter 147. Des Weiteren findet ihr im Internet die psychiatrischen Notfallnummern der Krankenhäuser in eurer Umgebung.

Wir sprechen in dieser Folge über unsere persönlichen Erfahrungen und den Umgang mit Depressionen. Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass psychische Erkrankungen weniger stigmatisiert werden. Wir sind jedoch keine Expert:innen und erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Esther Cartwright: «In der Not tut Hoffnung not»

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Ein trauriges Jubiläum jährt sich: Morgen ist es schon ein Jahr her, dass die russische Armee die Ukraine angegriffen hat. Und ein Ende des Konflikts ist leider immer noch nicht in Sicht. Heute beim Stammtisch mit dabei sind die Pfarrerin Esther Cartwright und Christian Kaiser, Redaktor von reformiert.

Esther Cartwright ist Pfarrerin in Winterthur-Veltheim und Co-Dekanin für den Bezirk Winterthur. Sie hat sich schon bald nach Kriegsausbruch für die Geflüchteten aus der Ukraine engagiert: Bereits im April 2022 hat sie zusammen mit Ivan Machuzhak, Pfarrer der ukrainisch-griechisch katholischen Kirche, eine ökumenische Osterfeier und am 7. Januar 2023 einen Weihnachtsgottesdienst organisiert – beides angelehnt an den byzantinischen Ritus, aber in neuer ökumenischer Form. Die kleine Vältemer Dorfkirche war noch nie so voll, und die Mitfeiernden der verschiedensten Konfessionen waren sehr bewegt! Am Jahrestag des russischen Angriffs leitet sie einen Gedenkgottesdienst in ostkirchlicher Tradition. Wir reden mit Esther über ihr Engagement und die Erfahrungen und Eindrücke, die sie im letzten Jahr gemacht hat. Und fragen sie: Tun die Schweiz und die Kirchen genug?

Franziska Driessen-Reding: «Die Kirche muss raus aus der Angstkultur»

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Franziska Driessen-Reding ist Synodalratspräsidentin der katholischen Kirche des Kantons Zürich. Sie steht also der demokratischen Körperschaft vor, die im schweizerischen System parallel zum Bistum die katholische Kirche ausmacht. Ende Juni endet ihre Amtszeit nach fünf Jahren.

In dieser Zeit hat sich Franziska Driessen-Reding deutlich für einen progressiven kirchlichen Weg positioniert. So liegen ihr die Gleichstellung von Frauen und die Beendigung der Diskriminierung von LGBTIQ+ Personen in der Kirche am Herzen. Im «Stammtisch» erzählt sie, welche eindrückliche Begegnung an der Zurich Pride ihr in Erinnerung bleibt, ob sie nicht manchmal die Wände hochgeht, weil Veränderungen in der Kirche so stockend vor sich gehen, und was Ökumene für sie bedeutet.

Der Duft von Heimat

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Sebastián stammt aus Kolumbien und wurde als 4-Jähriger von einer Schweizer Familie adoptiert. 18 Jahre später reist er in seine fremde Heimat – mit existenziellen Fragen. Mayk Wendt hat Sebastian begleitet und spricht mit Nadja und Luca über seine Reise und die Erfahrungen, die sie gemacht haben.

Zwischen 2012 und 2017 war Mayk Wendt in der Leitung der Bergschule Avrona im Engadin tätig. Diese Sonderschule nimmt Jugendliche in Notsituationen auf. Sebastián war im Internat der Institution untergebracht und lernte Wendt 2015 kennen. Während zwei Jahren wurde er von ihm intensiv begleitet. Auch mit den Adoptiveltern hatte Wendt Kontakt. 2021 meldete sich Sebastián mit einer Kurznachricht und fragte ihn, ob er ihn als ehemalige Bezugsperson auf die Reise nach Kolumbien begleiten würde. Er wolle seine leibliche Mutter treffen.

Tobias Adam: «Demonstrieren ist eine Form von Gebet»

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Ein ganzes Dorf wird abgerissen: Lützerath fällt dem Braunkohleabbau zum Opfer. Wochen und Monate haben Menschen vor Ort demonstriert gegen die Ausweitung des Tagebaus, den Energiekonzern RWE und die Rodungen und Abrissarbeiten in dem Ort. Für Klimaaktivisten ist der Kompromiss, den die deutsche Regierung mit RWE geschlossen hat, ungenügend. Tobias Adam ist Aktivist bei Christian Climate Action, Theologiestudent und sitzt für die religiös-soziale Fraktion in der Zürcher Kirchensynode. Gemeinsam mit Felix Reich und Janna Horstmann diskutiert er über Klimapolitik und Frust, Kompromisse und die Notwendigkeit des Protests. Er erzählt von seinen Eindrücken aus Lützerath und warum für ihn das Demonstrieren auch eine Form von Gebet sein kann.

Eva Ebel: «Für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem»

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Das Programm «Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn» (Chagall) unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund darin, die Aufnahmeprüfung in ein Gymnasium, eine Fachmittelschule oder an eine Berufsmittelschule zu bestehen. Entwickelt wurde es vom Gymnasium Unterstrass, inzwischen haben weitere Kantonsschulen das Modell übernommen. Zu Beginn hatten Stiftungen das Programm finanziert, danach sprang der Kanton ein. Doch diese Finanzierung läuft im Sommer aus.

Eva Ebel ist Direktorin des Gymnasiums Unterstrass. Mit Felix Reich und Luca Zacchei diskutiert sie am Stammtisch über Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Und sie erzählt, welche Jugendlichen von Chagall profitieren, und sagt, weshalb es eigentlich eine Staatsaufgabe wäre, Systemfehler zu korrigieren und so für mehr Diversität an Mittelschulen zu sorgen.

Über diesen Podcast

Grosse Klappe und … ein Mikro davor! Der Podcast über Aktuelles und Ewiges. Bei dem man mitreden kann, auch wenn man es nicht so genau weiss. Immer am Freitag. Im Brustton der Überzeugung und mit Augenzwinkern. Und je nach dem wie das Weekend gelaufen ist, legen wir am Montagmorgen nach … mit viel Kaffee davor, während und den ganzen Tag lang!

von und mit Felix Reich, Manuel Schmid, Evelyne Baumberger & Luca Zacchei

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