Stammtisch: ein RefLab-Podcast

Stammtisch: ein RefLab-Podcast

Carla Maurer: Armut wird zur Volkskrankheit

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Der Brexit und die Pandemie liessen Grossbritannien in eine Krise rutschen. Weil das soziale Netz schon immer grosse Löcher aufwies, greift nun die Armut rasch um sich. Die Auflagen für Sozialhilfe sind zudem derart streng und die Anreize häufig falsch gesetzt, dass viele Menschen dem Staat misstrauen und lieber auf die Hilfe der Charity-Organisationen zählen. In diesem Bereich sind traditionell auch die Kirchen stark engagiert. Carla Maurer, Pfarrerin an der Swiss Church in London, erzählt am Stammtisch vom Engagement ihrer Kirchgemeinde und sagt, wie sich die Krise in der Metropole bemerkbar macht. Und Cornelia Krause, Journalistin bei der Zeitung reformiert., berichtet über ihre Recherchen in England und Schottland für die grosse Reportage, die sie für die aktuelle Ausgabe von reformiert. geschrieben hat. Moderiert wird das Gespräch von reformiert.-Redaktionsleiter Felix Reich.

Christian Labhart und Heidi Schmid: «Röbi geht»

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Heidi Schmid und Christian Labhart haben mit «Röbi geht» einen berührenden Film gedreht, der vom Sterben handelt und vom Leben erzählt. Im Gespräch mit Felix Reich sagen sie, warum sie Röbi Widmer auf seinem letzten Wegstück mit der Kamera begleiten wollten. Widmer war an Lungenkrebs erkrankt und entschied sich gegen eine Therapie. Er leitete einst jahrzehntelang den Sune-Egge des Sozialwerks Pfarrer Sieber. Die einstige Obdachlosenunterkunft ist inzwischen zu einem Akut-Spital geworden. Am Stammtisch erzählen Christian Labhart und Heidi Schmid auch davon, wie es ist, als Ehepaar einen Film zu drehen. Spoiler: Einfach ist es nicht immer.

Georg Kohler: Putins Schatten und die Idee des Westens

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Die Idee der politischen Vernunft – die Annahme, dass nicht Gewalt die letzte Richterin über Recht und Ordnung sein darf, sondern die Einsicht, dass alle Subjekte gleichwertig zu behandeln sind – ist sie mehr als eine Utopie?

Felix und Luca haben mit dem Philosophen Georg Kohler über sein Buch «Putins Schatten und die Idee der politischen Vernunft» gesprochen. Gewinnt Putin, dann gewinnt auch das Recht des Stärkeren; gewinnt er nicht, dann siegt – letzten Endes – die Vernunftidee, wonach Recht nur sein kann, was sich der gemeinsamen Einsicht freier Subjekte verdankt.

Thomas Hobbes’ Idee des „Naturzustandes“, des „Krieges aller gegen alle“, ist das Gegenbild zu „Utopia“ von Morus. In diesem Spannungsfeld sind wir in diesem Stammtisch-Gespräch verstrickt.

Wir freuen uns auf eure Kommentare auf contact@reflab.ch.

Tabea Steiner: Fremdsein in der Freikirche

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Mit «Balg» war Tabea Steiner 2019 für den Schweizer Buchpreis nominiert, nun ist ihr zweiter Roman «Immer zwei und zwei» erschienen. Es spielt im Umfeld einer konservativen Freikirche, von dem sich die Protagonistin nach und nach distanziert.

Das Buch trägt autobiografische Züge – Tabea Steiner ist selber in einer freikirchlichen Gemeinschaft aufgewachsen. Im «Stammtisch» erzählt die Autorin, warum sie dieses Umfeld zu hinterfragen begann und als junge Erwachsene verliess. Wir sprechen auch über den Anspruch eines solchen Romans – ob es vor allem eine fiktionale Geschichte darstellt oder auch einen Aufklärungsanspruch hat.

Tabea Steiners Buch «Immer zwei und zwei» ist im Februar 2022 bei der edition Bücherlese erschienen.

Das Berner Lesefest «Aprillen», das Tabea Steiner mitorganisiert, findet vom 12.–15. April statt.

Rita Famos: Unterwegs in reformierter Mission

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Rita Famos ist Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Im Stammtischgespräch mit Felix Reich und Evelyne Baumberger erzählt sie, was sie unter einer «Volkskirche» in einer pluralistischen Gesellschaft versteht, aber auch, was für sie ganz persönlich Kirche bedeutet.

Wir fragen die Pfarrerin, wie sie mit dem Spagat umgeht, sich einerseits ökumenisch mit anderen Weltkirchen verbinden zu wollen, aber als Vertreterin einer theologisch liberaleren Kirche auch mit Differenzen konfrontiert zu sein. Und wir kommen im Gespräch der grossen, übergeordneten Story auf die Spur, von der die EKS – und jede:r individuelle Christ:in – ein Teil ist.

Christoph Weber-Berg: «Anders wird es sowieso»

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Der Kirchenrat der Reformierten Kirche Aargau hat einen breit abgestützten Reformprozess angestossen. 2030 werde die Kirche eine andere sein, sagt Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg. Im Gespräch mit Anouk Holthuizen und Felix Reich erklärt er, weshalb diese Feststellung ein Versprechen und zugleich eine Warnung ist. Und er sagt, warum die reformierte Kirche Vielfalt aushalten und dennoch rote Linien kennen muss.

Christine Schliesser: «Jetzt ist Versöhnungsarbeit nötig»

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Nach der Pandemie sollten Gesellschaft und Politik nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sagt Christine Schliesser. Denn die emotionale Debatte um Zertifikate, Impfung und Maskenpflicht hätten Gräben aufgerissen, die Versöhnungsarbeit nötig machten. Nicht zu vergleichen ist die Lage freilich mit der Situation in jenen Ländern, in denen die Studienleiterin am ökumenischen Zentrum für Glaube und Gesellschaft an der Universität Freiburg zu Versöhnungsprozessen geforscht hat: in Südafrika und Ruanda. Im Podcast erzählt sie Anouk Holthuizen und Felix Reich von ihrer Forschungsarbeit in Ruanda und auch davon, wie die Kirchen während des Genozids Schuld auf sich geladen und später ein Schuldbekenntnis abgelegt haben und wie sie im Bestreben um Wahrheit und Versöhnung ihre theologische Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen suchen.

Wenn die Seele leidet

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Es ist eine intime Stammtisch-Folge geworden. Janna, Felix und Luca reden über psychische Probleme und ihre Früherkennung.

Triggerwarnung: Die Inhalte können unangenehme Gefühle und Erinnerungen hervorrufen, negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall sein könnte. Telefonische Unterstützung und Hilfe gibt es unter 143 Die Dargebotene Hand, dem Schweizer Sorgentelefon und für Kinder und Jugendliche unter 147. Des Weiteren findet ihr im Internet die psychiatrischen Notfallnummern der Krankenhäuser in eurer Umgebung.

Wir sprechen in dieser Folge über unsere persönlichen Erfahrungen und den Umgang mit Depressionen. Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass psychische Erkrankungen weniger stigmatisiert werden. Wir sind jedoch keine Expert:innen und erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Esther Cartwright: «In der Not tut Hoffnung not»

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Ein trauriges Jubiläum jährt sich: Morgen ist es schon ein Jahr her, dass die russische Armee die Ukraine angegriffen hat. Und ein Ende des Konflikts ist leider immer noch nicht in Sicht. Heute beim Stammtisch mit dabei sind die Pfarrerin Esther Cartwright und Christian Kaiser, Redaktor von reformiert.

Esther Cartwright ist Pfarrerin in Winterthur-Veltheim und Co-Dekanin für den Bezirk Winterthur. Sie hat sich schon bald nach Kriegsausbruch für die Geflüchteten aus der Ukraine engagiert: Bereits im April 2022 hat sie zusammen mit Ivan Machuzhak, Pfarrer der ukrainisch-griechisch katholischen Kirche, eine ökumenische Osterfeier und am 7. Januar 2023 einen Weihnachtsgottesdienst organisiert – beides angelehnt an den byzantinischen Ritus, aber in neuer ökumenischer Form. Die kleine Vältemer Dorfkirche war noch nie so voll, und die Mitfeiernden der verschiedensten Konfessionen waren sehr bewegt! Am Jahrestag des russischen Angriffs leitet sie einen Gedenkgottesdienst in ostkirchlicher Tradition. Wir reden mit Esther über ihr Engagement und die Erfahrungen und Eindrücke, die sie im letzten Jahr gemacht hat. Und fragen sie: Tun die Schweiz und die Kirchen genug?

Franziska Driessen-Reding: «Die Kirche muss raus aus der Angstkultur»

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Franziska Driessen-Reding ist Synodalratspräsidentin der katholischen Kirche des Kantons Zürich. Sie steht also der demokratischen Körperschaft vor, die im schweizerischen System parallel zum Bistum die katholische Kirche ausmacht. Ende Juni endet ihre Amtszeit nach fünf Jahren.

In dieser Zeit hat sich Franziska Driessen-Reding deutlich für einen progressiven kirchlichen Weg positioniert. So liegen ihr die Gleichstellung von Frauen und die Beendigung der Diskriminierung von LGBTIQ+ Personen in der Kirche am Herzen. Im «Stammtisch» erzählt sie, welche eindrückliche Begegnung an der Zurich Pride ihr in Erinnerung bleibt, ob sie nicht manchmal die Wände hochgeht, weil Veränderungen in der Kirche so stockend vor sich gehen, und was Ökumene für sie bedeutet.

Über diesen Podcast

Grosse Klappe und … ein Mikro davor! Der Podcast über Aktuelles und Ewiges. Bei dem man mitreden kann, auch wenn man es nicht so genau weiss. Immer am Freitag. Im Brustton der Überzeugung und mit Augenzwinkern. Und je nach dem wie das Weekend gelaufen ist, legen wir am Montagmorgen nach … mit viel Kaffee davor, während und den ganzen Tag lang!

von und mit Felix Reich, Manuel Schmid, Evelyne Baumberger & Luca Zacchei

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