Stammtisch: ein RefLab-Podcast

Stammtisch: ein RefLab-Podcast

Wenn die Seele leidet

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Es ist eine intime Stammtisch-Folge geworden. Janna, Felix und Luca reden über psychische Probleme und ihre Früherkennung.

Triggerwarnung: Die Inhalte können unangenehme Gefühle und Erinnerungen hervorrufen, negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei dir der Fall sein könnte. Telefonische Unterstützung und Hilfe gibt es unter 143 Die Dargebotene Hand, dem Schweizer Sorgentelefon und für Kinder und Jugendliche unter 147. Des Weiteren findet ihr im Internet die psychiatrischen Notfallnummern der Krankenhäuser in eurer Umgebung.

Wir sprechen in dieser Folge über unsere persönlichen Erfahrungen und den Umgang mit Depressionen. Wir wollen damit einen Beitrag dazu leisten, dass psychische Erkrankungen weniger stigmatisiert werden. Wir sind jedoch keine Expert:innen und erheben keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.

Esther Cartwright: «In der Not tut Hoffnung not»

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Ein trauriges Jubiläum jährt sich: Morgen ist es schon ein Jahr her, dass die russische Armee die Ukraine angegriffen hat. Und ein Ende des Konflikts ist leider immer noch nicht in Sicht. Heute beim Stammtisch mit dabei sind die Pfarrerin Esther Cartwright und Christian Kaiser, Redaktor von reformiert.

Esther Cartwright ist Pfarrerin in Winterthur-Veltheim und Co-Dekanin für den Bezirk Winterthur. Sie hat sich schon bald nach Kriegsausbruch für die Geflüchteten aus der Ukraine engagiert: Bereits im April 2022 hat sie zusammen mit Ivan Machuzhak, Pfarrer der ukrainisch-griechisch katholischen Kirche, eine ökumenische Osterfeier und am 7. Januar 2023 einen Weihnachtsgottesdienst organisiert – beides angelehnt an den byzantinischen Ritus, aber in neuer ökumenischer Form. Die kleine Vältemer Dorfkirche war noch nie so voll, und die Mitfeiernden der verschiedensten Konfessionen waren sehr bewegt! Am Jahrestag des russischen Angriffs leitet sie einen Gedenkgottesdienst in ostkirchlicher Tradition. Wir reden mit Esther über ihr Engagement und die Erfahrungen und Eindrücke, die sie im letzten Jahr gemacht hat. Und fragen sie: Tun die Schweiz und die Kirchen genug?

Franziska Driessen-Reding: «Die Kirche muss raus aus der Angstkultur»

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Franziska Driessen-Reding ist Synodalratspräsidentin der katholischen Kirche des Kantons Zürich. Sie steht also der demokratischen Körperschaft vor, die im schweizerischen System parallel zum Bistum die katholische Kirche ausmacht. Ende Juni endet ihre Amtszeit nach fünf Jahren.

In dieser Zeit hat sich Franziska Driessen-Reding deutlich für einen progressiven kirchlichen Weg positioniert. So liegen ihr die Gleichstellung von Frauen und die Beendigung der Diskriminierung von LGBTIQ+ Personen in der Kirche am Herzen. Im «Stammtisch» erzählt sie, welche eindrückliche Begegnung an der Zurich Pride ihr in Erinnerung bleibt, ob sie nicht manchmal die Wände hochgeht, weil Veränderungen in der Kirche so stockend vor sich gehen, und was Ökumene für sie bedeutet.

Der Duft von Heimat

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Sebastián stammt aus Kolumbien und wurde als 4-Jähriger von einer Schweizer Familie adoptiert. 18 Jahre später reist er in seine fremde Heimat – mit existenziellen Fragen. Mayk Wendt hat Sebastian begleitet und spricht mit Nadja und Luca über seine Reise und die Erfahrungen, die sie gemacht haben.

Zwischen 2012 und 2017 war Mayk Wendt in der Leitung der Bergschule Avrona im Engadin tätig. Diese Sonderschule nimmt Jugendliche in Notsituationen auf. Sebastián war im Internat der Institution untergebracht und lernte Wendt 2015 kennen. Während zwei Jahren wurde er von ihm intensiv begleitet. Auch mit den Adoptiveltern hatte Wendt Kontakt. 2021 meldete sich Sebastián mit einer Kurznachricht und fragte ihn, ob er ihn als ehemalige Bezugsperson auf die Reise nach Kolumbien begleiten würde. Er wolle seine leibliche Mutter treffen.

Tobias Adam: «Demonstrieren ist eine Form von Gebet»

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Ein ganzes Dorf wird abgerissen: Lützerath fällt dem Braunkohleabbau zum Opfer. Wochen und Monate haben Menschen vor Ort demonstriert gegen die Ausweitung des Tagebaus, den Energiekonzern RWE und die Rodungen und Abrissarbeiten in dem Ort. Für Klimaaktivisten ist der Kompromiss, den die deutsche Regierung mit RWE geschlossen hat, ungenügend. Tobias Adam ist Aktivist bei Christian Climate Action, Theologiestudent und sitzt für die religiös-soziale Fraktion in der Zürcher Kirchensynode. Gemeinsam mit Felix Reich und Janna Horstmann diskutiert er über Klimapolitik und Frust, Kompromisse und die Notwendigkeit des Protests. Er erzählt von seinen Eindrücken aus Lützerath und warum für ihn das Demonstrieren auch eine Form von Gebet sein kann.

Eva Ebel: «Für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem»

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Das Programm «Chancengerechtigkeit durch Arbeit an der Lernlaufbahn» (Chagall) unterstützt Jugendliche mit Migrationshintergrund darin, die Aufnahmeprüfung in ein Gymnasium, eine Fachmittelschule oder an eine Berufsmittelschule zu bestehen. Entwickelt wurde es vom Gymnasium Unterstrass, inzwischen haben weitere Kantonsschulen das Modell übernommen. Zu Beginn hatten Stiftungen das Programm finanziert, danach sprang der Kanton ein. Doch diese Finanzierung läuft im Sommer aus.

Eva Ebel ist Direktorin des Gymnasiums Unterstrass. Mit Felix Reich und Luca Zacchei diskutiert sie am Stammtisch über Chancengerechtigkeit im Bildungssystem. Und sie erzählt, welche Jugendlichen von Chagall profitieren, und sagt, weshalb es eigentlich eine Staatsaufgabe wäre, Systemfehler zu korrigieren und so für mehr Diversität an Mittelschulen zu sorgen.

Wokeness müssen wir ertragen können

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Woke (aus dem Englischen: erwacht) wurde ab dem Jahr 2014 als Begriff nach der Ermordung des 18-jährigen Afroamerikaners Michael Brown in den USA populärer. Die Black Lives Matter-Bewegung, die ursprünglich auf die systematische Benachteiligung der Schwarzen und auf die Polizeiübergriffen hinwies, hat dann im Verlauf der letzten Jahre verschiedene Gesellschaftsbereiche tangiert und neue Diskurse in Politik, Kunst und Kultur angeregt.

Im besten Fall hat die Wokeness-Bewegung mit dem Finger auf Ungerechtigkeiten gezeigt und auf subtile und weniger subtile Diskriminierungen hingewiesen. Im schlimmsten Fall hat sie hingegen eine «Angstkultur» geschürt (Wer darf überhaupt was sagen, schreiben oder performen?) und für eine mediale Polarisierung gesorgt.

Beim RefLab haben wir kürzlich in einer Blogserie diese Thematik aufgenommen. Wir freuen uns auf deine Kommentare und Anregungen zur Folge und zum Thema an contact@reflab.ch.

Dana Grigorcea: «Eigentlich habe ich ein christliches Buch geschrieben»

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Felix hat eine fantastische Schriftstellerin mit ins Podcast-Studio gebracht: Dana Grigorcea. Ihr Roman «Die nicht sterben» war für den Deutschen Buchpreis 2021 gelistet. Der Literaturkritiker sagte der politische Schauerroman sei für ihn «Liebe auf den ersten Blick» gewesen. Johanna ging es genauso. Und Felix ist schon länger ein Grigorcea-Fan. Im Podcast spricht die Autorin über die Veränderungskraft der Kunst und die Notwendigkeit der Begeisterung. Zudem erklärt sie, weshalb ihr gefeierter Roman Die nicht sterben eigentlich ein christliches Buch sei, obwohl das bisher kaum jemand gemerkt habe.

Michel Müller: Hoffen auf Weihnachtsfrieden

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Der Kirchenratspräsident Michel Müller sieht Kirchen in einer massiven Glaubwürdigkeitskrise. Er regt an, politische Konstellationen stärker als bisher in theologische Reflexion einzubeziehen. Skeptisch reagiert er, wenn Gesinnungsethik realpolitisches Nachdenken über Konsequenzen von Handlungen ersetzt.

Der Redaktionsleiter der auflagenstarken Zeitung «reformiert.» hat zwar grundsätzlich Sympathie für einen realistischen Pazifismus. Ein solcher Pazifismus lehnt Militarismus ab, ohne aber das Recht auf Notwehr abzustreiten. In Ausnahmefällen aber seien selbst militärische Interventionen zu erwägen (Beispiel Nato-Eingreifen im Jugoslawien-Krieg).

Johanna aus dem RefLab lebt erst seit kurzem in der Schweiz. Sie möchte wissen, welche Alternativen es zu Waffenlieferungen gibt, um der Ukraine zu helfen.

Ausführlich diskutiert wird in dem Podcast auch die Forderung des Ausschlusses der Putin-treuen russisch-orthodoxen Kirche aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen ÖRK. Die Gemeinschaft von rund 350 Kirchen aus 120 Ländern hat ihren Sitz in Genf. Ihr Ziel ist die christliche Einheit.

Weihnachten ist obligatorisch!

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Wie feierst Du Weihnachten und was fühlst Du während der Adventszeit? Janna verbindet diese sinnbetonte Zeit insbesondere mit Musik und Nieselregen, Luca mit Süssigkeiten und Kindheitserinnerungen, Felix mit geliebten Menschen und Bachs Weihnachtsoratorium.

Welche Traditionen pflegst Du (noch)? Und was hoffst Du in diesem Jahr? Schreib' doch uns an contact@reflab.ch.

Wir wünschen Dir eine besinnliche Adventszeit.

Über diesen Podcast

Grosse Klappe und … ein Mikro davor! Der Podcast über Aktuelles und Ewiges. Bei dem man mitreden kann, auch wenn man es nicht so genau weiss. Immer am Freitag. Im Brustton der Überzeugung und mit Augenzwinkern. Und je nach dem wie das Weekend gelaufen ist, legen wir am Montagmorgen nach … mit viel Kaffee davor, während und den ganzen Tag lang!

von und mit Felix Reich, Manuel Schmid, Evelyne Baumberger & Luca Zacchei

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